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Ein Zahn ist ausgeschlagen (Zahnavulsion, Avulsion)

Dies ist die schlimmste Zahnverletzung, für den Zahn besteht höchste Gefahr. Grundsätzlich können ausgeschlagene Zähne zurückgepflanzt werden und wieder normal einwachsen. Allerdings darf ein Zahn nicht mehr als 20-30 Minuten trocken sein!

Ausgeschlagene Zähne müssen sofort gesucht und in ein zellverträgliches Medium (Zahnrettungsbox) eingegeben werden!

Anschließend sofort den Zahnarzt aufsuchen!

Der Zahnarzt wird einen ausgeschlagenen Zahn wieder zurücksetzen
und schienen.

Grundsätze

Zahn suchen!

Zahn sofort in ein spezielles Nährmedium (Zahnrettungsbox Dentosafe) eingegeben.

Die Wurzeloberfläche darf nicht austrocknen.

Der Zahn muss sofort feucht gehalten werden.

Die Wurzeloberfläche darf nicht berührt werden.

Die Wurzeloberfläche darf nicht desinfiziert werden.

Die Zahnrettungsbox Dentosafe von Medice oder Miradent erhalten Sie normalerweise in jeder Apotheke zu einem Preis von ca. 20,00 EUR.

Wenn keine Zahnrettungsbox vorhanden ist:

H-Milch
für begrenzte Zeit kann ein ausgeschlagener Zahn in Sterilmilch
gelagert werden

Kunststoff-Folie
Zahn zum Feuchthalten in Kunststoff-Folie (Gefrierbeutel usw.) einwickeln

isotone NaCl-Lösung
vom Apotheker/Arzt - nicht selbst mischen!

völlig ungeeignet:
normales Wasser, trockene Aufbewahrung

  • Zahnunfall - Was können und müssen Sie tun:

    PDF-Datei zum Download

Wenn unmittelbar keine Zahnrettungsbox zur Verfügung steht und der Zahn mit einer der oben genannten Methoden gerettet wurde:

Den Zahn möglichst bald - innerhalb von 30 Minuten - in das Nährmedium der Zahnrettungsbox umlagern! Den Zahn vor Wiedereinpflanzen mindestens 30 Minuten in dem Nährmedium der Zahnrettungsbox aufbewahren!

Wissenschaftliche Untersuchungen an der Universität Gießen haben ergeben, dass die Zellen im Zahnhaltegewebe von Zähnen, die im Medium der Zahnrettungsbox gelagert wurden, in diesem Medium mindestens 24-48 Stunden bei Zimmertemperatur überleben. Trotzdem soll sofort ein Zahnarzt aufgesucht werden, wenn ein Zahn ausgeschlagen ist. Die Zahnrettungsbox eignet sich auch, um abgeschlagene Zahnbruchstücke zum Zahnarzt zu transportieren. Dieser kann sie mit Spezialkunststoff wieder ankleben. Die Bruchstücke müssen aber feucht gehalten werden.

Die Zahnrettungsbox enthält ein spezielles Zellnährmedium, wie es ähnlich auch beim Organtransport eingesetzt wird. Ein besonderer Zusatz ermöglicht eine Haltbarkeitsdauer von 3 Jahren bei Zimmertemperatur. Die Zahnrettungsbox Dentosafe ist in Apotheken erhältlich.

Was passiert nach dem zurückpflanzen eines ausgeschlagenen Zahnes?

Ist der Zahn richtig gerettet worden, bleiben die spezialisierten Zellen in der Wurzelhaut, die für die Wiederanheftung der Fasern verantwortlich sind, am Leben: der Zahn heilt mit normalem Zahnhalteapparat ein und funktioniert wie vorher auch. In der Zahnrettungsbox bleiben diese äußerst wichtigen Zellen bei Zimmertemperatur über mindestens 1-2 Tage am Leben.

Ist der Zahn unphysiologisch gerettet worden, sterben die spezialisierten Zellen in der Wurzelhaut ab. Dies passiert bereits nach 15-30 Minuten, wenn der Zahn trocken aufbewahrt wird. Das Aufbewahren in Milch, Kochsalz, Plastiktüten oder Speichel verlängert diese Zeit nur unwesentlich - trotz feuchtem Aufbewahren sterben die Zellen ab. Es sind nicht mehr ausreichend Zellen vorhanden, die den Zahn regulär wieder in seinem Knochenfach verankern können. Der Zahn wird vom Körper als etwas Fremdes angesehen. Der umgebende Knochen wächst direkt an den Zahn heran (Ankylose). Nach und nach wird der Zahn aufgelöst (resorbiert) und abgebaut, der Zahn geht nach Monaten bis wenigen Jahren verloren.

Im Wachstumsalter (Kinder, Jugendliche) wächst in der Region eines ankylosierten Zahnes der Alveolarknochen nicht mehr weiter. Der Zahn “bleibt zurück”, während die Nachbarzähne mit dem Knochen zusammen weiterwachsen. Der ankylosierte Zahn muss ggf. vorzeitig entfernt werden.

Quelle: www.zahnunfall.de

Die herausgefallene Füllung ist im Normalfall kein eigentlicher Notfall. Ist der Zahn nur auf Kälte oder Wärme empfindlich, sollte er gut mit der Zahnbürste gereinigt werden und ein Termin vereinbart werden. Bei Dauerschmerzen sollte schnell gehandelt werden, da in diesem Fall meist eine tiefe Karies zum Füllungsverlust geführt hat.

Provisorien nach Kronen-, Brücken- oder Inlaypräparationen sind nur mit einem provisorischen Zement eingesetzt. Sie müssen sich leicht entfernen lassen und können sich daher schon einmal lösen. Sie können zuerst einmal versuchen, in das Provisorium ein bisschen Zahnpasta zu füllen und es wieder auf den Zahn zu drücken. Dann sollten Sie einen Termin vereinbaren. Selbst wenn der Zahn nicht schmerzt, sollte der Zahn nicht länger als 2-3 Tage unversorgt bleiben, da sonst eventuell die neue Krone nicht mehr passt.

Nach Zahnextraktionen oder anderen chirurgischen Eingriffen treten gelegentlich Blutungen auf, auch z.B. beim Abklingen der Betäubung. Sie sollten sich unbedingt an unsere Hinweise halten und Wundtupfer nicht vorzeitig entfernen oder verrutschen lassen. Kommt es nach Entfernen des Tupfers noch zu einer Blutung , so sollten Sie für 4 Stunden Druck auf die Wunde ausüben.

Nehmen Sie hierfür ein sauberes Stofftaschentuch, legen es auf die Wunde und beißen darauf oder drücken es an. Häufiges Ausspülen löst erneute Blutungen aus. Vermeiden Sie alles, was den Blutdruck erhöhen könnte: Nicht rauchen, kein Tee oder Kaffee, kein Sport oder anstrengende Tätigkeiten. Leichte Nachblutungen oder Blutgeschmack für 1-2 Tage sind normal. Sollte die Blutung dann immer noch nicht stehen, wenden Sie sich bitte an uns oder den Notdienst.

Entzündungsschmerzen: Stark ziehende oder pulsierende Schmerzen in einem Zahn, auch Aufbissschmerzen, können oft durch Kühlen gelindert werden. Sie sollten einen Termin vereinbaren, diese Schmerzen können sehr stark werden und reagieren häufig schlecht auf rezeptfreie Schmerzmittel.

Ab 60 KG Körpergewicht sollten Sie 2x500mg Paracetamol oder 2x400mg Ibuprofen auf einmal einnehmen.

Schwellungen, Druckschmerzen, Fieber: Keine Wärme anwenden, sondern kühlen. Schmerzmittel wirken oft nur kurz oder unzureichend. Sie sollten umgehend einen Zahnarzt aufsuchen.

Reizschmerzen: Wenn Schmerz beim Essen und Trinken, vor allem bei Kaltem oder Heißem, oder beim Zähneputzen auftritt, kann das mehrere Ursachen haben. Häufig sind es nur empfindliche Zahnhälse oder neue Kronen und Füllungen. Wenn dieser Reizschmerz jedoch zunimmt, ist meistens Karies dafür verantwortlich. Lassen Sie nachschauen!

Durchbruchsschmerz bei Weisheitszähnen oder beim Zahnwechsel: Durchbrechende Zähne können schmerzhafte Entzündungen am Zahnfleisch auslösen, die häufig durch desinfizierende Mundspülungen (Chlorhexamed, Corsodyl) gelindert werden können. Bei Weisheitszahnentzündungen mit Fieber sollten Sie umgehend einen Zahnarzt aufsuchen.

Durchbrechende Zähne bei Kindern: können teilweise mit leichtem Fieber verbunden sein. Schmerzen am Zahnfleisch können durch Auftragen einer entsprechenden Salbe, z.B. Dentinox-Gel, behandelt werden. Bitte nicht zu häufig anwenden, da diese Präparate betäubende Zusätze enthalten.

Druckstellen: Prothesendruckstellen können sehr schmerzhaft sein. Wenn möglich, sollte daher der Zahnersatz - vor allem nachts - herausgenommen werden, um den Kiefer zu entlasten. Schmerzlindernde Salben gibt es rezeptfrei in jeder Apotheke (z.B. Dynexan, Kamistad, Recessan, Kamillosan etc.). Diese können, direkt auf die Unterseite der Prothese aufgetragen, am besten einwirken. In der Regel ist aber eine Änderung der Prothese für die dauerhafte Lösung des Problems erforderlich.

Wenn Zahnfleischbluten regelmäßig auftritt, dann leiden Sie unter einer chronischen Zahnfleischentzündung. Diese wird durch Zahnbeläge und Zahnstein verursacht und führt zur Parodontitis und Zahnverlust durch Zahnlockerung. Zumindest Prophylaxe ist notwendig. Bei kurzfristig auftretendem Zahnfleischbluten, evtl. mit leichtem Aufbissschmerz, kann es sein, dass Sie sich etwas in das Zahnfleisch gebissen haben. Nehmen Sie Zahnseide, machen einen Knoten hinein und ziehen diesen durch den Zahnzwischenraum. Nach 1-2 Tagen sollte die Blutung aufgehört haben.

Die nicht vermeidbaren Folgen nach operativen Eingriffen im Kiefer- und Gesichtsbereich (z.B. Schwellung, Bluterguss, Behinderung der Mundöffnung) können von Ihnen durch Beachtung folgender Hinweise gemildert werden, wodurch Sie dann wesentlich zu einer schnelleren und komplikationslosen Wundheilung beitragen:

KÜHLEN: Sie die Operationsgegend am OP-Tag und am folgenden Tag von außen (z.B. nass-kalter Waschlappen). Dabei Wechseln Sie bitte Phasen der Kühlung (15 Minuten) mit Phasen der Nichtkühlung (15 Minuten) ab. Erfahrungsgemäß ist die Schwellung am 2. Tag am größten!

TUPFER: Falls wir nach dem Eingriff einen oder mehrere Tupfer auf dem Wundbereich belassen haben, sollten Sie diese 30 bis 60 Minuten später entfernen.

MUNDPFLEGE: Vermeiden Sie am OP-Tag Mundspülungen (Nachblutungsgefahr). Am folgenden Tag sollten Sie jedoch wieder eine normale Zahnpflege durchführen und die Mundhöhle vorsichtig mit einem Mundspülmittel (Kamillosan, Betaisodona o.ä.) spülen. Nach PARODONTOSE - Behandlungen bitte erst ab dem 3. Tag mit Chlorhexamed oder einem anderen Chlorhexidin-haltigen Mittel spülen.

RAUCHEN, ALKOHOL, KAFFEE, SCHWARZTEE: sollten Sie im eigenen Interesse auf jeden Fall am 1. und 2. Tag nach dem Eingriff meiden (schwere, schmerzhafte Wundheilungsstörungen, Nachblutungen). - Nehmen Sie an den ersten beiden Tagen keine Milchspeisen zu sich, ernähren Sie sich mit klarflüssiger Kost. - Bei kleineren Nachblutungen sollten Sie ein frisches STOFFtaschentuch auf den Wundbereich legen und für 4 Stunden fest zubeißen. Bei starker Nachblutung wenden Sie sich bitte telefonisch an Ihren jeweiligen Behandler/in.

KIEFERHÖHLENERÖFFNUNG: Wenn bei einer Operation im Oberkiefer die Kieferhöhle eröffnet wurde, schnäuzen Sie bitte eine Woche nicht die Nase. Vermeiden Sie "Bauchpressen", Saugen am Operationsgebiet.

Aktive Teilnahme am Straßenverkehr (z.B. Autofahren):
Beachten Sie, daß nach einem Eingriff die Fahrtüchtigkeit herabgesetzt sein kann, insbesondere, wenn zusätzliche Medikamente eingenommen werden. Eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr ist deshalb nicht möglich. Am besten lassen sie sich von einer Begleitperson nach Hause fahren.

Schmerzen im Wundgebiet nach Nachlassen der Injektionswirkung sind normal. Das verordnete Schmerzmittel ist nach Anweisung einzunehmen. Sollten die Schmerzen nach 3 bis 5 Tagen nicht deutlich nachgelassen haben, suchen Sie bitte meine Sprechstunde auf.

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